Der wahre Grund, warum wir Männer uns nicht trauen, Gefühle zu zeigen
- sschulz737
- 21. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Als Mann kenne ich das Gefühl nur zu gut: Diese innere Blockade, die oft auftritt, wenn es darum geht, meine wahren Emotionen zu offenbaren. Es ist, als ob ein unsichtbarer Druck auf mir lastet, der mir einflüstert, stark und unverwundbar sein zu müssen – selbst dann, wenn ein Teil von mir einfach nur ehrlich sein möchte.
Ein Erbe der Evolution
Schon unsere Vorfahren lebten mit der Vorstellung, dass Männer stark und unnachgiebig sein müssen. Diese Eigenschaft hat sich tief in unser Verhalten eingegraben. Gefühle zu zeigen war nicht Teil des Survival-Kits, das uns die Natur und später Gesellschaft mitgegeben hat. Heute noch merke ich, dass dieses aus längst vergangenen Zeiten stammende Rollenbild wie ein Schatten über meinen Handlungen hängt und es mir erschwert, offen über meine Gefühle zu sprechen.
Meine emotionale Autorität und ich
Inzwischen weiß ich, dass mein Human Design mir eine emotionale Autorität zuschreibt. Doch lange Zeit lebte ich diese nicht aus. Statt meinen Emotionen Raum zu geben und sie sanft zu erkunden, kamen sie geballt und unkontrolliert in Form von Wutausbrüchen an die Oberfläche – ein klares Zeichen dafür, dass ich meinem inneren Selbst nicht treu war. Die emotionale Autorität bedeutet, Entscheidungen aus einem Ort der gefühlten Wahrheit zu treffen, nicht aus der Rationalität heraus. Ein Konzept, das ich erst allmählich lerne, zu verkörpern.
Die Suche nach Balance
Ich habe erkannt, dass mein inneres Ungleichgewicht auch aus der Missachtung beider Energien – männlicher und weiblicher – resultiert. In unserer Gesellschaft wird von Männern erwartet, ausschließlich Stärke und Macht auszustrahlen. Leider führt dieser Druck dazu, dass wir den Teil von uns, der Empathie und Intuition fördert, unterdrücken. Noch eine Mauer mehr...
Die Barrieren der Erwartungen
In all den Jahren wurde uns eingetrichtert, dass echte Männer nicht weinen, dass wir gefälligst "hart" sein müssen. Diese Erwartungen haben sich wie Mauern in uns errichtet und uns beigebracht, Gefühle zu verstecken. Doch immer wieder spüre ich, dass das echte Leben jenseits dieser Mauern stattfindet – und dass ich dadurch sooo viel verpasse.
Mein täglicher Kampf mit den Gefühlen
Im Alltag fällt mir das Zögern auf, bei dem ich einfach meinen Gefühlen keinen Ausdruck verleihen kann. Es ist, als ob ich gefangen wäre im Gefängnis meines eigenen Kopfes, in steter Auseinandersetzung mit dem Bedürfnis, stark zu erscheinen. Ja, ich habe manchmal Angst davor, mich verwundbar zu zeigen – doch ich lerne, dass genau das meine Stärke ist und wie die Türen viel schneller aufgehen wenn ich das tue. Das Leben wird leichter.
Kleine Schritte zur Veränderung
Was mir wirklich geholfen hat, ist ein täglicher Check-In mit mir selbst. Ein kurzer Spaziergang am Morgen oder ein Moment der Stille, in dem ich einfach versuche, ehrlich zu mir zu sein und nur begreifbar zu machen, was gerade bei mir so los ist. Diese kleinen Schritte helfen mir, die Mauern einzureißen, ohne dass ich mich dabei unwohl fühle. Es ist ein Balanceakt – männlich zu sein und dennoch alle Facetten anzunehmen.
Fazit
Es ist ein langsamer, manchmal herausfordernder Weg. Doch wenn wir beginnen, uns selbst zu akzeptieren und unsere menschliche Seite anzunehmen, dann können wir uns wahrhaftig entfalten. Jeder von uns verdient es, authentisch zu leben und seine Wahrheit zu finden. Wenn du bereit bist, diesen Weg zu beschreiten, stehe ich für ein erstes Gespräch bereit. Lasst uns gemeinsam die Fesseln gesellschaftlicher Prägungen abstreifen und den Mut finden, uns so zu zeigen, wie wir wirklich sind.








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